Walliser Spezialitäten in Saas-Fee/Saastal – Was du unbedingt probieren musst
Von Raclette über Trockenfleisch bis Aprikosenkuchen: Genussmomente auf 1’800 Metern Höhe
Das Saastal begeistert nicht nur durch seine spektakuläre Lage inmitten von 18 Viertausendern, auch kulinarisch hat das Gletschertal einiges zu bieten. Die traditionelle Walliser Küche vereint alpine Bodenständigkeit mit regionaler Vielfalt und jahrhundertealter Handwerkskunst.
Hier sind sechs Spezialitäten, die man im Saastal auf keinen Fall verpassen sollte, inklusive Tipps, wo sie besonders gut schmecken.
1. Walliser Raclette – Geschmolzener Käse mit Herz und Herkunft
Der unbestrittene Star der Walliser Küche ist das Raclette, ein Gericht mit Tradition und Charakter. Ursprünglich von Hirten am offenen Feuer geschmolzen, wird es heute mit speziell gereiftem Halbhartkäse zubereitet, der beim Erhitzen wunderbar cremig wird, ohne zu zerfliessen. Serviert wird Raclette mit Gschwellti (Pellkartoffeln), Essiggurken, Silberzwiebeln und manchmal etwas Paprikapulver oder Pfeffer.



Im Saastal wird das Raclette oft noch auf klassische Weise am halben Laib geschmolzen, besonders stimmungsvoll bei Raclette-Abenden in Hütten oder traditionellen Restaurants.
- Tipp: Ein Glas trockener Walliser Weisswein rundet das Geschmackserlebnis ideal ab.
2. Walliser Trockenfleisch – Alpine Delikatesse
Das „Viande séchée du Valais“ ist ein echtes Stück Walliser Identität. Das Rindfleisch wird mit Salz und Gewürzen eingerieben, über Wochen an der trockenen, frischen Bergluft getrocknet. So entsteht ein intensives Aroma, das auf natürliche Weise Konservierung und Genuss vereint. Der Schnitt ist hauchdünn, so entfaltet sich der Geschmack besonders fein.
Traditionell wird das Trockenfleisch zusammen mit Roggenbrot, Alpkäse und einem Glas Wein serviert. Für Wandernde ist es auch ein idealer Proviant, energiereich, leicht und lange haltbar.
- Tipp: Ein paar Scheiben mitnehmen für die Gipfelpause!


3. Cholera – Deftiger Kuchen mit überraschender Füllung
Trotz ihres ungewöhnlichen Namens ist die Cholera ein kulinarisches Highlight der Walliser Küche. Es handelt sich dabei um einen herzhaften Kuchen aus Blätter-, oder Mürbeteig, der mit einer besonderen Mischung aus regionalen Zutaten gefüllt ist: Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln, Äpfel und kräftiger Walliser Käse ergeben zusammen ein Gericht, das gleichzeitig würzig, süsslich und sättigend ist. Je nach Region oder Hausrezept kommen auch Birnen oder Speck hinzu.
Besonders spannend ist die Herkunft des Namens. Oft wird erzählt, der Kuchen sei während der Cholera-Epidemie in den 1830er-Jahren im Goms entstanden, als die Bevölkerung auf lokale Vorräte zurückgreifen musste. Wahrscheinlicher ist jedoch eine sprachliche Ableitung aus dem Walliserdeutschen: “Cholära” bezeichnete im Dialekt den kohlehaltigen Vorraum im Backhaus, in dem der Kuchen früher gebacken wurde.
- Tipp: Unbedingt warm geniessen, idealerweise zusammen mit einem frischen Salat.
4. Aprikosenkuchen – Süsse Hommage an das Wallis
Die Aprikose ist eine der bekanntesten Früchte des Wallis und das nicht ohne Grund. Dank vieler Sonnenstunden und idealem Klima entwickeln die Walliser Aprikosen ein besonders intensives Aroma. Im Saastal wird aus ihnen ein klassischer Aprikosenkuchen gebacken, der besonders im Sommer auf keiner Dessertkarte fehlen darf. Die Kombination aus butterigem Teig und fruchtiger Füllung ist einfach unwiderstehlich.
- Tipp: Besonders lecker in Kombination mit einem Cappuccino oder einem Tee auf der Sonnenterrasse.


5. Walliser Roggenbrot– Rustikale Urform des Brotes
Das Walliser Roggenbrot ist das älteste dokumentierte Brot der Schweiz und wurde früher nur zwei- bis dreimal jährlich gebacken. Dank seiner langen Haltbarkeit war es ein zentraler Bestandteil der Berglandwirtschaft. Heute wird es regelmässig gebacken, oft nach alter Handwerkstradition mit Natursauerteig.
Es schmeckt kräftig, leicht säuerlich und passt ideal zu Käse, Fleisch, Butter oder Aprikosen-chutney. Besonders auf Wanderungen oder in Picknick-Kombinationen zeigt es seine Stärke, nahrhaft, robust und geschmackvoll.
- Tipp: Unbedingt die Variante mit Nüssen oder getrockneten Früchten probieren, perfekt für den Rucksack.
6. Der Walliser Teller – Alles auf einmal geniessen
Wer sich nicht auf eine Spezialität beschränken will, bestellt am besten den Walliser Teller: eine abwechslungsreiche Platte mit Trockenfleisch, Rohschinken, Saaser Würsten, Alpkäse, Essiggarnitur und Roggenbrot. Eine ideale Wahl für den Apéro, das zünftige Abendessen oder als herzhaftes Z’Vieri nach einer Bergtour.
- Tipp: Perfekt zum Teilen, eine genussvolle Entdeckungsreise durch die Vielfalt des Wallis.


Wer das Saastal besucht, sollte sich nicht nur an den Gipfeln erfreuen, sondern auch an den Köstlichkeiten, die aus ihnen hervorgehen. Die Walliser Spezialitäten erzählen Geschichten von Tradition, Handwerk und Natur und lassen sich am besten dort geniessen, wo sie entstanden sind: mitten in den Bergen. Lust bekommen? Mehr kulinarische Inspirationen gibt es unter https://www.saas-fee.ch/de/kulinarik