„Die Angst macht verrückt!“

Papst Franziskus hat anlässlich seiner Panamareise mit dieser Aussage einmal mehr voll ins Schwarze getroffen. „Die Angst macht verrückt.“ Auslöser dieser Feststellung war der geplante Mauerbau des amerikanischen Präsidenten Trump an der Grenze zu Mexiko.

Ängste können vielfältig sein. Angst vor Unbekanntem. Vor Fremdem. Angst, zu kurz zu kommen. Zu verlieren. Im Zusammenhang mit der Angst vor Flüchtlingen, die in unsere Länder kommen, kommen diese Ängste auch auf. Und plötzlich ist man überzeugt, dass diese Menschen uns den Arbeitsplatz, die Altersvorsorge, das idyllische Dorfleben und den Wohlstand wegnehmen. „Die Angst macht verrückt.

Angst verhindert vernünftiges Denken. Angst verzerrt den Blick für die Wirklichkeit. Angst lähmt Betroffene und veranlasst sie zu Rückzug. In einer Studie über Angst habe ich gelesen, dass es über 7‘000 Ängste gibt: Von A, Ablehnung bis Z, Zahnarzt. Natürlich ist eine gewisse Angst lebenswichtig. Sie hilft, dass wir keine Löwen streicheln und uns nicht auf eine heisse Herdplatte setzen. Angst sollte aber nicht ungesund und lähmend wirken. Das sicherste Transportmittel ist das Flugzeug. Angst vor dem Fliegen ist unvernünftig. Die meisten Menschen sterben übrigens im Bett. Deshalb nicht mehr ins Bett zu gehen, ist dumm und ungesund. „Die Angst macht verrückt.“

Ich wünschte, dass wir uns nicht durch Angstmacher und Polemiker verrückt machen lassen. Und dadurch auch noch anfangen Mauern zu bauen. Die Freie Ferienrepublik Saas-Fee soll ein Ort sein, wo Menschen nicht Abgrenzung sondern Freiheit leben können.

Doch da, wo wir wirklich unter Ängsten leiden, wünschte ich, dass wir Menschen erleben, die verständnisvoll und helfend zur Seite stehen. In einer persönlich sehr schwierigen Lebensphase hat mir das Wort eines unbekannten Seefahrers sehr geholfen, der meinte: „Was fürchte ich den Schiffbruch, wenn Gott der Ozean ist.“