Nicht Schreien verändert die Welt

„Schreien ist die untauglichste Waffe der Leute, die nichts zu sagen haben.“ Diesen Satz habe ich vor Jahren aufgeschrieben. Und, die lauten Worte mancher Zeitgenossen erinnern mich immer wieder daran.

Dass die Freie Ferienrepublik Saas-Fee einzigartig ist, scheint jedem vernünftigen Menschen klar. Dass die 18 Viertausender, die Gletscherwelt, die Natur einfach grossartig sind, ebenfalls. Die authentischen Bergdörfer, die kreativen Gastgebern und die gesunde Luft sind erlebbar. Das brauch ich nicht lautstark in Welt hinauszuschreien. Es ist einfach so.

Manche Menschen meinen allerdings, dass Schreien eine Sache wahrer oder glaubhafter machen. Nicht bloss Politiker verfallen diesem Irrtum. Auch in Vereinen, in Betrieben, ja selbst in Familien, wird gerne laut geredet, wenn man keine Argumente mehr hat. So ganz nach der Wahrheit von Otto Ernst Zweifel, der meinte: „Wer die Schwäche seiner Sache fühlt, pflegt zu schreien.“

Wer schreien muss, zeigt nur, dass er nichts zu sagen hat. Lautes Reden überzeugt nie. Im Gegenteil. Sachliches Argumentieren oder nachvollziehbares Vorleben und manchmal gar Schweigen, überzeugen mehr.

„Der Mensch, der schreit, wird zwar gehört, aber seine Worte werden vergessen – der ruhige Mensch braucht gar nicht zu reden, seine Taten sprechen für sich selbst.“ Diesem Gedanken Konfuzius lohnt es sich nachzudenken. Erst recht, wenn man Urlaub hat und Abstand zum Geschrei unserer Gesellschaft.

Christoph Gysel

„Wer schreit, hat Unrecht!“

Deutsches Sprichwort